Die Anzahl der Spieler, die unter der Bezeichnung "Invalidenteam" für das diesjährige ISBT in Köln antraten,
war außergewöhnlich hoch. Und sie reisten aus nahezu allen Himmelsrichtungen an. Hauptsächlich natürlich aus Sachsen.
Aufgrund der vorherrschenden Wetterlage konnte man den Eindruck gewinnen, das Kölner ISBT sei von Ostern auf Weihnachten
verlegt worden. Ey, voll der Schnee! Aber davon ließen wir uns nicht abhalten. Selbst Erkältungsbeschwerden wurden tapfer
ignoriert. Wobei jeder seine eigene Heilmethode hatte. Die mitgebrachte Medizin aus dem vogtländischen Wernesgrün wurde
in der üblichen 500 ml Abfüllung dargereicht. Nur die Dosieranweisung hat der eine oder andere unterschiedlich interpretiert.
Überhaupt fiel der Ankunftsabend recht lebhaft aus, wovon z.B. die Action an einem stark frequentierten Pokertisch zeugte.
Die lockenden Gewinne taten das Ihrige dazu bei. Allerdings gab es nachher Diskussionsbedarf, ob ein Racket ohne Bespannung
eines Siegers würdig ist.
Am nächsten Tag konnte dann zumindest in der Kerndisziplin Badminton Revanche geübt werden. Die wenigen D-Spieler wurden
in das Feld der C-Kategorie integriert. Dieser Umstand brachte es mit sich, dass es zu illustren Auslosungen kam.
Doch die Begegnungen waren hart umkämpft und selbst nominelle Außenseiter konnten für manch ein Überraschungsmoment sorgen.
Egal ob verdient oder nicht, wurde der schon traditionelle Besuch der Claudius-Therme am Samstagabend von allen gerne angenommen.
Es kursiert das Gerücht, dass die Abkürzung ISBT speziell in Köln für `internationales studentisches Bade-Turnier´
steht und Badminton dabei als schönste Nebensache der Welt nebenher läuft. Ich als Novize dieser Veranstaltung kann
das jedenfalls nur begrüßen.
Die Mischung aus sportlicher Betätigung, abendlicher Entspannung im warmen Wasser sowie eines gehopften Betthupferls sorgte
für sanftes Einschlafen.
Dies ist auch nötig, will man beizeiten aus dem Schlafkokon schlüpfen, um der morgendlichen Schlange am Frühstücksbuffet
zuvor zu kommen.
Der zweite Spieltag erforderte sowieso mehr Energie als der Vorangegangene. Besonders die reinen Hobbyspieler, zu denen ich mich auch zähle, trennten sich bald als Spreu vom besser trainierten Weizen. Zum Ausgleich wurden diverse Spaßspiele angestrebt, welche außer Konkurrenz liefen und so manchem ein zufriedenes Lächeln im Gesicht bescherten. Spätestens unter der Dusche, als die holländischen Sangesburschen ihr Repertoir zum Besten gaben, wurde ordentlich gegrinst. Das kann aber auch an der Anwesenheit einiger Damen gelegen haben, die es vorzogen, ihr Duschbad von einem Männerchor begleiten zu lassen.
Über die Party am Sonntagabend in der Disse kann ich nichts berichten. Wie die meisten der westsächsischen Fraktion frönte auch ich lieber einem gemütlichen Tagesausklang. Im Übrigen sprachen die Gesichter der Spieler am letzten Tag Bände und verquollene Augen erzählten vom nächtlichen Gelage. Trotzdem wurde noch einmal alles aufgeboten, was der Körper hergab, um noch die entscheidenden Sprossen auf der Schweizer Leiter empor zu klettern. Bei einigen aus unserem Team war dies sogar von Erfolg gekrönt. Das ist insofern respektabel, da das kölner Turnier als sehr hochklassig gilt. Und aus diesem Grund kommt man sowohl aus Zuschauer als auch als Teilnehmer auf seine Kosten.
Abschließend bleibt festzuhalten: Das ISBT Köln konnte mit guter Organisation und freundlicher Atmosphäre überzeugen. Somit ist es zu Recht ein fester Bestandteil im ISBT-Kalender, der getrost meine Empfehlung verdient.
RicciYK
Teilnehmer: | Platzierung: |
Antje Weiden | 6. Platz LSC, 16.Platz MXC |
Thomas Fritzsch | 24. Platz MXB, 15. Platz MDB |
Andreas Merten | 6. Platz MXC, 18. Platz MDC |
Friedrich Weichsel | 18. Platz MXC, 22. Platz MDC |
André Völkel | 10. Platz MDC, 20. Platz MSC |
Riccardo Kulawik | 17. Platz MXC, 19. Platz MDC |
Michael Kreisig | 5. Platz MXC, 8. Platz MDC |
Sarah Schkölziger | 3. Platz MXB, 12. Platz LDB |
Mirko Pauli | 2. Platz MDC, 3. Platz MXC |
Constanze Schmidt | 9. Platz LSC, 19. Platz MXC |
Michael Götz | 2. Platz MDB, 10.Platz MSB (Pool 2) |
Mario Junghanns | 3. Platz MDB (Pool 2), 9. Platz MSB (Pool 1) |
Isa-Loreley Iffland | 10. Platz LDC, 15. Platz MXC |
Philipp Bauermann | 12. Platz MDB (Pool 2), 16. Platz MSB Pool 1) |
Christian Schmalisch | 15. Platz MSC, 17. Platz MDC |
Sven Schreiter | 3. Platz MDB, 6. Platz MXB |
Bernhard Müller | 1. Platz MDC, 2. Platz MSC |
Johannes Stolz | 5. Platz MDB (Pool 1), 22. Platz MSB (Pool 1) |